Die traditionelle Aufteilung des deutschen Gesundheitswesens in stationäre, ambulante und rehabilitative Medizin hat sich nach Ansicht vieler Experten überholt. An den Hochschulambulanzen laufen viele Behandlungspfade zusammen, die dem Patienten individuelle Therapien ermöglichen und Ergebnisse direkt in die Forschung einfließen lassen.
Hochschulambulanzen sind Anlaufstellen für Patienten, die bislang keine adäquate Abklärung ihrer Symptome oder lindernde Therapie erfahren haben, sie sind Koordinationszentren für die medizinische Betreuung, beratende Partner der niedergelassenen Kollegen und sie liefern Informationen für die krankheitsbezogene Forschung. Nicht zuletzt sind sie ein optimaler Organisationsort für qualifizierte klinische Studien. In der Zentralen Studienkoordination für innovative Dermatologie (ZID) an der Universitätshautklinik in Münster werden Patienten mit spezifischen Hauterkrankungen im Rahmen klinischer Studien behandelt. „Wir haben unsere Studien hier zentral organisiert“, erklärt Studienkoordinator Dr. Athanasios Tsianakas. „In der Studienambulanz wird ein Großteil der bei uns angesiedelten Forschungsprojekte koordiniert und durchgeführt.“
In Münster befindet sich das Kompetenzzentrum Chronischer Pruritus (Juckreiz), wo Medikamente gegen Juckreiz entwickelt werden, der bereits länger als sechs Wochen anhält.
Die Münsteraner Wissenschaftler trugen zu einem der größten Forschungserfolge in der Neurodermitistherapie bei. So wurde der Antikörper Dupilumab gegen Hautekzeme von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis erfolgreich getestet.